WCA Guidelines 2013
Version: 1. Januar 2013
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]Hinweise
WCA-Regeln und WCA-Richtlinien
Die WCA-Richtlinien ergänzen das WCA-Regelwerk. Für mehr Information über die WCA ist das Regelwerk heranzuziehen.
Nummerierung
Die Richtlinien sind passend zu den dazugehörigen Regeln nummeriert. Es ist durchaus möglich, dass mehrere Richtlinien zu einer Regel gehören können. Außerdem gehören manche Richtlinien zu Regeln, die nicht mehr existieren.
Beschriftung
Jede Richtlinie ist als zu einer der folgenden Kategorien zugehörig gekennzeichnet. Diese Beschriftungen sind jedoch nur als Metadaten anzusehen und enthalten keine Information über die Relevanz der Richtlinie.
- Zusatz Zusätzliche Information, um das Regelwerk zu ergänzen.
- Klarstellung Information, die sich um mögliche Interpretationsfragen der Regel dreht.
- Erläuterung Information, die die Absicht einer Regel erklärt.
- Empfehlung Empfehlungen sind nicht streng notwendig, aber wenn möglich durchzuführen.
- Erinnerung Information, die von einer anderen Regel oder Richtlinie klargestellt wird, aber dennoch eine erneute Betonung verdient.
Contents
- Abschnitt 1: Offizielle Organe
- Abschnitt 2: Teilnehmer
- Abschnitt 3: Puzzles
- Abschnitt 4: Scrambling
- Abschnitt 5: Puzzle-Defekte
- Abschnitt 6: Preise/Ehrungen
- Abschnitt 7: Umgebung
- Abschnitt 8: Turniere
- Abschnitt 9: Kategorien
- Abschnitt 10: Gelöster Zustand
- Abschnitt 11: Zwischenfälle
- Abschnitt A: Speed Solving (Lösen auf Zeit)
- Abschnitt B: Blindlösen
- Abschnitt C: Einhändiglösen
- Abschnitt D: Lösen mit den Füßen
- Abschnitt E: Lösen mit möglichst wenigen Zügen
- Abschnitt H: Mehrfaches Blindlösen
Abschnitt 1: Offizielle Organe
- 1c3+) Empfehlung Die Resultate sollten am Ende des letzten Tages des Turniers ausgewertet sein.
- 1c3b+) Klarstellung Wenn es mehrere Gruppen gibt, ist es nicht notwendig, zu erwähnen, welcher Teilnehmer in welchen Gruppen war.
- 1c4+) Empfehlung Korrekturen der Resultate sollten binnen einer Woche nach dem Turnier gemacht werden.
- 1c10+) Klarstellung Es genügt, Zugang zu einer digitalen Kopie des Regelwerks zur Verfügung zu stellen.
- 1h+) Empfehlung Teilnehmer in der selben Gruppe sollten die gleichen Scrambles verwenden, und verschiedene Gruppen sollten verschiedene Scrambles verwenden.
- 1h+) Empfehlung Alle Finalrunden von allen Kategorien sollten, ebenso wie Runden im Fewest Moves, die gleichen Scrambles für alle Teilnehmer haben (d.h. nur aus einer Gruppe bestehen).
- 1h1+) Klarstellung Scrambler/Schiedsrichter sollten nur in ihrer eigenen Gruppe scramblen oder judgen, wenn es für den Ablauf des Turniers unbedingt notwendig ist.
Abschnitt 2: Teilnehmer
- 2c+) Zusatz Erstmalige Teilnehmer sollten ihren bürgerlichen Namen bei der Registrierung verwenden. Sie dürfen nach Ermessen des WCA-Delegierten einen sinnvollen Spitznamen (wie etwa "Max Mustermann" statt "Maximilian Mustermann") zur Registrierung verwenden.
- 2c++) Zusatz Teilnehmer dürfen keine absichtlich irreführende Informationen verwenden, und wiederkehrende Teilnehmer sollten Informationen verwenden, die zu bereits verwendeten Daten passt (z.B. exakter Name und WCA-ID).
- 2d+) Zusatz Das Geburtsdatum und Kontaktinformationen sollten speziell geschützt werden.
- 2d++) Empfehlung Wenn ein Dritter (z.B. ein Journalist) das Organisationsteam darum bittet, Kontakt zu einem Teilnehmer zu vermitteln, sollte zuerst dessen Einverständnis eingeholt werden.
- 2h+) Klarstellung Teilnehmer dürfen in der Kategorie "Mit den Füßen lösen" barfuß sein.
- 2j2+) Beispiel Wenn beispielsweise ein Teilnehmer von einer Kategorie disqualifiziert wird, weil er nicht am Finale teilnimmt, bleiben seine Resultate aus früheren Runden gültig.
- 2s+) Erinnerung Spezielle Behandlungen müssen im Delegiertenbericht erwähnt werden.
Abschnitt 3: Puzzles
- 3a+) Klarstellung Teilnehmer dürfen Puzzles jeglicher vernünftiger Größe verwenden, nach Ermessen des WCA-Delegierten.
- 3a++) Zusatz Standardmäßig sollte ein Teilnehmer das gleiche Puzzle für aufeinanderfolgende Versuche in einer Speedsolving Runde verwenden. Ein Teilnehmer darf das Puzzle nach Ermessen des WCA-Delegierten zwischen den Versuchen wechseln.
- 3a++) Klarstellung Teilnehmer dürfen Puzzles von anderen Teilnehmern privat ausborgen und dann im Turnier verwenden.
- 3a1+) Klarstellung Teilnehmer dürfen disqualifiziert werden, wenn sie nicht erscheinen, wenn sie aufgerufen werden, oder wenn sie kein Puzzle bereitstellen können (z.B. wenn sie vorhatten, ein Puzzle zu verwenden, das ein anderer Teilnehmer gerade benötigt und deswegen im Moment kein Puzzle bereitstellen können).
- 3h+) Klarstellung Puzzles dürfen in ihrem Inneren durch Abschleifen oder Schmieren aufbereitet werden.
- 3h++) Beispiel Beispiele für Erweiterungen beinhalten: neue Drehungen sind möglich, normale Drehungen sind unmöglich, mehr Teile oder Seiten sind sichtbar, Farben auf der Rückseite des Puzzles sind sichtbar, Drehungen werden automatisch ausgeführt, oder das Puzzles hat mehrere/verschiedene gelöste Zustände.
Abschnitt 4: Scrambling
- 4b1+) Erinnerung Der WCA-Delegierte darf niemals irgendwelche Scrambles neu generieren, um andere mit dem Zwecke des "Herausfilterns" zu ersetzen. Zum Beispiel ist es nicht erlaubt, einen Blick auf die Scrambles für ein Turnier zu werfen und alle neu zu generieren, um "fairere" Scrambles zu generieren.
- 4b2+) Klarstellung Im Allgemeinen sollten alle offiziellen Scrambles während dem Turnier geheim gehalten und nach dem Ende des Turniers gemeinsam veröffentlicht werden (siehe Regel 1c3a). In manchen Fällen (z.B. bei Weltrekorden) kann das Organisationsteam gewisse Scrambles bereits nach dem Ende einer Runde herausgeben.
- 4d+) Klarstellung Manche Puzzles verwenden normale Farbschemata mit der Ausnahme, dass schwarz mit weiß ersetzt wurde. In diesem Falle ist trotzdem schwarz die dunkelste Farbe und darf nicht als weiß behandelt und beim Mischen oben gehalten werden.
- 4f+) Empfehlung Der WCA-Delegierte sollte genügend Scrambles für das ganze Turnier bereits im Voraus generieren. Dazu zählen auch Ersatzscrambles für Extraversuche.
- 4f++) Erinnerung Wenn der WCA-Delegierte zusätzliche Scrambles während des Turniers generiert, muss er sie speichern (siehe Regel 1c4a).
Abschnitt 5: Puzzle-Defekte
- 5b5+) Beispiel Ein Beispiel für ein Teil, das nicht vollständig positioniert wurde: Ein 5x5x5-Centerpiece, das in seiner richtigen Position verdreht ist.
- 5b5++) Beispiel Ein Beispiel für das Schiedsen eines Versuchs, der mit einem fehlerhaften Puzzle abgeschlossen wurde: ein Pyraminx mit einer verlorenen Spitze kann beim neu Zusammensetzen in 3 Zustände versetzt werden, einer davon ist gelöst, die anderen beiden sind "+2"-Zustände. Ein Versuch, der derartig endet, würde mit einer "+2"-Zeitstrafe versehen werden.
- 5b5+++) Beispiel Ein Beispiel für das Schiedsen eines Versuchs, der mit einem fehlerhaften Puzzle abgeschlossen wurde: ein Rubik's Cube mit einer verlorenen Kante kann beim erneuten Zusammensetzen in 2 Zustände versetzt werden, einer davon ist gelöst, der andere ist ein "DNF"-Zustand. Solch ein Versuch würde als "DNF" aufgenommen werden.
- 5b5++++) Beispiel Ein Beispiel für das Schiedsen eines Versuchs, der mit einem fehlerhaften Puzzle abgeschlossen wurde: Ein Rubik's Cube mit einer verdrehten Ecke, der ansonsten gelöst ist, kann beim Reparieren in verschiedene Zustände versetzt werden, wobei Regel 5b3b zur Anwendung kommt, wobei manche von diese Zuständen "DNF"-Zustände sind. Solch ein Versuch würde als "DNF" gewertet werden.
- 5b5+++++) Erinnerung In der Vergangenheit wurde ein Rubik's Cube, der zum Schluss des Versuchs 2 oder mehr Center Caps von verschiedenen Farben verloren hatte, als gelöst betrachtet. Das ist nun nicht mehr der Fall, weil das Puzzle beim erneuten Zusammensetzen in zwei (oder mehrere) Zustände zusammengesetzt werden könnte, wobei mindestens einer ein "DNF"-Zuständ ist. Solch ein Versuch würde als "DNF" gewertet werden.
Abschnitt 6: Preise/Ehrungen
- 6a+) Zusatz Preise oder Ehrungen dürfen an Teilnehmern verliehen werden, in Einklang mit der Ankündigung des Turniers.
- 6b+) Empfehlung Teilnehmer sollten bei der Siegerehrung anwesend sein, um Preise oder Ehrungen entgegenzunehmen.
- 6b1+) Empfehlung Die Siegerehrung sollte am Veranstaltungsort des Turniers stattfinden, und zwar binnen einer Stunde nach dem Ende der letzten Kategorie.
- 6c+) Empfehlung Gewinner von Preisen oder Ehrungen sollten vorbereitet sein, mit Journalisten oder anderen Medienvertretern zu sprechen, die über das Turnier berichten.
- 6d+) Empfehlung Das Organisationsteam eines Turniers sollte Urkunden für alle Sieger von Kategorien bereitstellen, die vom Leiter des Organisationsteams und vom WCA-Delegierten unterzeichnet wurden.
Abschnitt 7: Umgebung
- 7d+) Zusatz Die Temperatur des Wettkampfbereichs sollte zwischen 21 und 25 Grad Celsius betragen.
- 7h2+) Zusatz Die Teilnehmer im Wettkampfbereich sollten nicht imstande sein, die Puzzles von den Teilnehmern, die gerade ihre Versuche durchführen, zu sehen.
Abschnitt 8: Turniere
- 8a4+) Empfehlung Änderungen, die die Maximalanzahl von Teilnehmern in der Qualifikationsrunde oder der ersten Runde erhöhen oder eine Qualifikationsrunde für neue Teilnehmer hinzufügen, sollten mindestens einen Monat vor dem Turnier gemacht werden (siehe Regel 9r3).
- 8a4++) Empfehlung Das Turnier sollte mindestens einen Monat vor seinem Beginn angekündigt werden.
- 8a5+) Empfehlung Das Turnier sollte mindestens 12 Teilnehmer haben.
Abschnitt 9: Kategorien
- 9b+) Zusatz Das bevorzugte Format für das Finale einer Kategorie ist "Average of 5" oder "Mean of 3", wenn möglich.
- 9b++) Zusatz Kategorien, die nicht in Regel 9b spezifiziert werden dürfen abgehalten werden, aber sie werden als inoffiziell behandelt und daher nicht mit den offiziellen Resultaten des Turniers veröffentlicht werden.
- 9f5+) Klarstellung Das Ergebnis für einen Versuch ist DNS, wenn der Teilnehmer den Versuch durchführen hätte dürfen, es aber nicht versucht hat. Wenn der Teilnehmer sich nicht für einen Versuch qualifiziert hat (z.B. in einer kombinierten Runde), so hat er kein Resultat für diesen Versuch.
- 9q+) Empfehlung Kategorien und Runden sollten mindestens 2 Teilnehmer haben.
- 9r+) Erklärung Das Ziel einer Qualifikationsrunde ist es, Teilnehmern, die nicht oder schlecht in der Weltrangliste stehen, die Möglichkeit zu geben, sich für die erste Runde einer Kategorie, für die sich viele Teilnehmer registriert haben, zu qualifizieren.
Abschnitt 10: Gelöster Zustand
- 10f+) Erklärung Die Grenzen der mangelnden Ausrichtung sind derart ausgewählt, dass sie eine natürliche Grenze zwischen einem Zustand eines Puzzles (ohne Zeitstrafe) und einem Zustand, der eine Drehung entfernt ist, ziehen.
Abschnitt 11: Zwischenfälle
- 11e+) Klarstellung Da ein Versuch der Anfechtung nicht garantierterweise erfolgreich ist, kann ein Teilnehmer sich dafür entscheiden, die Zeitnehmung inzwischen laufen zu lassen und den Versuch weiterführen, wenn es angebracht ist.
- 11e1+) Erinnerung Ein Extraversuch muss vermischt werden, indem man einen unmodifizierten Scramble verwendet, der von einem offiziellen Scramble-Programm generiert wurde (siehe Regel 4f, Richtlinie 4f+).
Abschnitt A: Speed Solving (Lösen auf Zeit)
- A1a2+) Zusatz Im Falle eines kumulativen Zeitlimits schreibt der Judge im Falle eines DNF die gestoppte Zeit in Klammer auf das Scoresheet, z.B. "DNF (1:02.27)".
- A1a3+) Erinnerung Das Organisationsteam und der WCA-Delegierte sollten sich dessen bewusst sein, dass Zeitlimits die Strategien der Teilnehmer beeinflussen (z.B. hektisch lösen, in der Hoffnung den Cutoff in einer zusammengefassten Runde zu schaffen), und dass das Ändern des Zeitlimits nach Beginn einer Runde für manche Teilnehmer ein unfairer Nachteil sein kann.
- A1a4+) Erinnerung Wurde versehentlich ein Teilnehmer trotz Überschreitung des Zeitlimits nicht gestoppt, so muss der Versuch nachträglich disqualifiziert werden und der Judge, der Teilnehmer und der WCA-Delegierte sollten informiert werden (siehe Regel 1g2). Judges müssen stets das Zeitlimit der aktuellen Versuche (welches bei kumulativen Limits von den Ergebnissen der vorherigen Versuche abhängen kann) bzw. Runden kennen.
- A2c1+) Klarstellung In der Vergangenheit wurden oft Scoresheets als Abdeckung für die Puzzle benutzt, wobei jedoch manche Seiten der Puzzle sichtbar waren. Dies ist nicht mehr gestattet.
- A3c3+) Klarstellung Obwohl es die Aufgabe des Judges ist den Timer zurückzusetzen (siehe Regel A3b), darf der Teilnehmer dies vor oder während der Inspektionsphase tun, falls der Judge dies vergessen hat.
- A6b+) Erläuterung Der willkürliche Wert von 0.06 Sekunden wurde gewählt, damit mögliche Fehlfunktionen des Timers ohne Verschulden des Teilnehmers nicht zu Lasten des Teilnehmers fallen.
- A6g+) Zusatz Während ein Judge überlegt, ob er auf Grund mangelnder Ausrichtung einer Seite eine "+2" Strafe geben muss, so sollte er das Puzzle dabei am besten überhaupt nicht berühren.
Abschnitt B: Blindlösen
- B1+) Erinnerung Der Teilnehmer muss ein Puzzle benutzen, welches keine Texturen, Markierungen oder andere Besonderheiten besitzt, durch die ein Teil von einem gleichartigen Teil unterschieden werden kann (siehe Regel 3k). Beim Blindlösen sollte hierauf ganz besonders geachtet werden.
- B1b+) Empfehlung Masken sollten vom WCA-Delegierten geprüft werden, bevor sie im Rahmen eines Turniers benutzt werden.
Abschnitt C: Einhändiglösen
- C1b+) Klarstellung Der Teilnehmer darf während der Inspektionsphase beide Hände benutzen.
- C1b++) Klarstellung Der Teilnehmer muss nicht für alle Versuche einer Runde die gleiche Hand zum Lösen benutzen.
- C1b2+) Erinnerung Die Nutzung der Oberfläche ist beim Reparieren des Puzzles gestattet.
Abschnitt D: Lösen mit den Füßen
- D1b+) Klarstellung Der Teilnehmer darf während des Lösens Socken tragen.
- D1c+) Erinnerung Während dem Reparieren von Puzzledefekten dürfen keine anderen Körperteile das Puzzle berühren.
Abschnitt E: Lösen mit möglichst wenigen Zügen
- E2b+) Klarstellung Einem Teilnehmer steht es frei, seinen Versuch früher zu beenden, indem er eine Lösung vor Ablauf des Zeitlimits abgibt.
Abschnitt H: Mehrfaches Blindlösen
- H1b1+) Erinnerung Der Versuch wird dank Ausnahmen für das mehrfache Blindlösen nicht disqualifiziert, wenn das Zeitlimit erreicht wird (siehe Regeln A1a4 und A1a5).
- H1b1++) Zusatz Der Schiedsrichter darf dem Teilnehmer erlauben, den Versuch inoffiziell fortzuführen, aber der Versuch muss zuerst gestoppt und ausgewertet werden, in Einklang mit dem Regelwerk.
- H1d+) Beispiel Beispiel: Wenn ein Teilnehmer 10 Würfel versucht, mit einer Zeit von 59:57 abschließt und zwei Zeitstrafen hat, ist das Resultat: 59:57 + 2*2 = 60:01 (siehe Regel A1a5).
- H1d+) Beispiel Beispiel: Wenn ein Teilnehmer 10 Würfel versucht und der Schiedsrichter ihn bei 60 Minuten stoppt und er dann zwei Zeistrafen hat, ist das Resultat 60:00 + 2*2 = 60:04.